Unterwegs in Sarasota – USA (2)

Ringling, Farmermarkt, Mote Marine Aquarium

Schon zu Hause in Berlin bekamen wir von unseren Nachbarn einen heißen Tipp. „Ihr müsst auf jeden Fall zu John Ringling’s Sommerhaus.“ (Ca’de’Zan genannt).

In Wirklichkeit handelt es sich bei dieser Sommerresidenz um einen ganzen Komplex sehenswerter Gebäude und Anlagen, die auf den berühmten Zirkusdirektor zurückgehen. http://www.spiegel.de/einestages/zirkus-a-948346.html


Als Vierjähriger begann „The little John“ – mit seinem Pony und einer geliehenen Ziege – Zirkus zu spielen. Vierzig Jahre später stand er einem riesigen Zirkusimperium vor.

„Aus der Ein-Cent-Show der kleinen Ringling-Bande war ein Millionen-Unternehmen herangewachsen, das im New Yorker Madison Square Garden die „Größte Show der Welt“ präsentierte. John Ringlings Erfolgsgeschichte wurde die Verwirklichung des amerikanischen Traums.“ Spiegel s. Link oben

Wir besuchen also am Ufer des Golf von Mexiko das „Sommerhäuschen“ im Stil eines Venezianischen Palastes mit original erhaltener Einrichtung, den riesigen Park und das Ringling Museum of Art. Und wir kommen aus dem Stauen nicht heraus. Da haben wir es wieder: Alles groß!

Das Museum of Arts, mit dem John Ringling seiner Sammelleidenschaft und seinem Gespür für Geldanlagen frönte – ist nicht minder imposant und großartig als der Palast. Es beherbergt Unmengen an Originalgemälden berühmter Maler und viele andere interessante Kunstgegenstände.

Am Samstag besuchen wir zusammen mit unseren Gastgebern den wöchentlichen Farmermarkt in Dowtown Sarasota. Buntes Treiben, von allem etwas – frisches Obst und Gemüse, Blumen, Kräuter, knuspriges (deutsches) Brot, Käse, Handwerk, Kunsthandwerk, Autos, Galerien und vor allem – interessante Menschen und Straßenmusik. American flair bei allerschönstem Wetter.

Vom Farmermarkt geht es weiter über die große Brücke – Ringling Causeway – zum Mote Marine Laboratory – einem renommierten Forschungsinstitut für Meeresbiologie, das sich mit dem Golf von Mexiko befasst. Dort arbeitet Aaron als Techniker.

Das Mote besitzt „nebenbei“ ein gutes Aquarium, das nicht auf besondere Effekte, sondern auf fesselnde Wissensvermittlung abzielt. Hier kann man u.a. karibische Fische, Meeresschildkröten, Korallen, Delphine, Rochen und Manatees bewundern. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir sind eingetaucht in eine Faszination von Tieren, Farben, Fakten und Eindrücken aus der Unterwasserwelt.

Durch Klimaanlagen und Anstrengungen haben wir uns eine kleine Erkältung zugezogen. In den nächsten Tagen beschränken wir uns auf kleinere Unternehmungen wie Einkaufen, Spazierfahrten, Hund der Gastgeber ausführen, Postkarten und Briefmarken besorgen (was nicht so einfach war), ein paar Strandbesuche, einen lauen Sommerabend am wunderschönen Hafen – und sammeln Kraft für weitere Erlebnisse… bald sogar in der Karibik.

Wir haben vor, die Gelegenheit, in Florida zu sein, für eine Kreuzfahrt in die Karibik zu nutzen. Es wird vom Port Everglade in Fort Lauderdale an der Atlantikküste losgehen. Annett und Aaron werden uns dorthin bringen.

Mit dem Auto geht es am Samstag früh ab gen Süden. Hinter Naples verlassen wir die Golfküste, um auf der Alligator Allee die berühmten Everglades zu durchqueren. Die riesige Sumpflandschaft im südlichen Florida. Kein Gärtner beschneidet hier Palmen oder Mangroven. Alligatoren, Schlangen, Ibisse, Kormorane sind vollkommen ungestört. Unberührte Natur soweit das Auge reicht. Wir sind eine zeitlang weit weg von der Zivilisation. Die Strecke ist gut eingezäunt, damit weder Tiere noch Menschen zu Schaden kommen. Es gibt keinen Handyempfang, keinen Strom und nur einen einzigen Rastplatz. Eine Autopanne wünscht sich hier niemand. (Dennoch müssen Autofahrer nicht fürchten, keine Hilfe zu bekommen. Wer länger irgendwo steht, wird von einem System aus der Luft erkannt.)

Natürlich nutzen wir die Chance, auf dem von den Miccosukee Indianern betriebenen Rastplatz anzuhalten. Die Wirren der Geschichte haben es mit sich gebracht, dass die Miccosukee heute dem Stamm der Seminolen angehören. Dort sehen wir an einem Teich den ersten Alligator auf unserer Reise.

Nach insgesamt um die 100 Meilen abseits der Zivilisation erweist sich der Kontrast danach als um so größer. Es folgt eine aufregende Fahrt über die wild verschlungenen und stark befahrenen Highways im Großraum Miami. Svend ist froh, dass er hier nicht am Steuer sitzen muss.

Bald kommt „unser“ Schiff in Sicht – es heisst „Eurodam“ und gehört der Holland America Line.

Wir bedanken uns bei unserem routinierten Chauffeur Aaron und unserer geduldigen Reiseführerin Annett uns sagen Bye-bye. Beide werden uns in einer Woche an dieser Stelle wieder in Empfang nehmen.

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Zum Weiterlesen links im Inhaltsverzeichnis den nächsten Teil (3) einfach neu anklicken.

Ein Gedanke zu „Unterwegs in Sarasota – USA (2)“

  1. Das ist ein sehr anschaulicher und eindrucksvoller Bericht, unterstützt durch die hervorragenden Bilder. Man atmet förmlich Luft zur Zeit des Aufenthalts und bekommt Reiselust in fremdschöne Länder.
    Hella

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