"Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden" Konfuzius
Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika – USA(1)
Nie zuvor hat es mich wirklich nach Amerika gezogen – besser gesagt in die Vereinigten Staaten von Amerika. Von Kindheit an habe ich es bestaunt als das Land der Ureinwohner und als die Neue Welt vieler Europäer. Im Stillen ehrfürchtig bewundert: respektvoll und skeptisch. Sowieso unerreichbar. Da waren Grenzen, mangelnde Gelegenheit, zu viel Arbeit und das Grosse Wasser 🙂
Die Anziehungskraft der Einladung meiner Nichte nach Florida ist jedoch stark genug, einen uneingestandenen Traum endlich zu verwirklichen. Mehrmals müssen wir Anlauf nehmen. Manchmal geben wir fast auf. Aber nach gründlicher Vorbereitung geht es im März 2017 los: nach Sarasota/Florida. Svend und ich fliegen über Düsseldorf nach Fort Myers. Die Wiedersehensfreude ist unbeschreiblich.
Der „kleine“ Flughafen von Fort Myers imponiert mir mit seinen Ausmaßen, dem weissen Marmor, seiner Zweckmäßigkeit und Eleganz… und dem Palmenschmuck vor seinen Türen. Ich merke sofort – eine andere Welt!
Alles groß, großartig, großräumig, großflächig. Hier backt man keine kleinen Brötchen!
Es dauert keine zwei Tage bis wir uns in Sarasota verliebt haben: In den Bayfront Park am Hafen, die Skyline, den Ringling Causeway – die grosse Brücke zu den Keys, die herrlichen Strände auf den Keys. Zwei davon zählen zu den Top Ten der Weltbesten. Blendend weißer Quarzsand und zartgrünblaues Wasser. Manchmal bin ich versucht, mich zu kneifen, um zu sehen, ob es Wirklichkeit ist. Viele wunderbare Eindrücke und Momente entzücken uns.
Sarasota ist eine wohlhabende Stadt. Gute, saubere und geräumige Strassen mit konsequent organisiertem Straßenverkehr: Großzügige Ampelanlagen, klare Beschilderung. Überdies unzweideutige Schilder, die auf die Pflicht zu Sauberkeit, Ordnung und auf Verbote hinweisen. Die Höhe der Strafe ist gleich mit ausgewiesen. Die Sauberkeit in der Stadt zeigt, dass diese Methode erfolgreich ist.
Auffallend sind die vielen Fussgängerüberwege. Etwa dreißig Meter davor bereits Hinweisschilder darauf. Was es nicht gibt sind Fußgänger! Ausnahme bestätigen die Regel. Die Sorge um sie rührt mich.
Die Strassen sind voll von kleinen, großen und riesigen Autos aller erdenklichen Marken. Überwiegend sind es asiatische – gefolgt von amerikanischen und europäischen. Von den uns bekannten Automarken fahren aussergewöhnliche Modelle herum, die man bei uns kaum zu sehen bekommt.
Im Strassenbild fallen die vielen großzügigen, gepflegten und geschützten Wohnanlagen auf. Vorn grosse Palmen und ein schönes Tor. Drumherum eine mittelhohe Mauer.
Die erste Erkundungsfahrt im Mietwagen führt uns u.a. zu einem kleinen Einkaufspark an der Webberstreet. Dort fallen uns ganz anders gekleidete Menschen ins Auge. Mein Nichte – unsere kompetente und geduldige Reisefüherin – erklärt uns, dass es sich um Amish People handelt und, dass wir uns an den Ausläufern des sogenannten Amish Village von Sarasota befinden. Dunkel erinnere ich mich an einen Fernsehbericht über die Amish vor einigen Jahren. Wir sind beeindruckt, auf diese im bestem Sinne einfachen Menschen in ihrem eigenen Umfeld treffen zu dürfen. In den folgenden Wochen sehen wir sie wieder und wieder an anderen Stellen der Stadt. Zu dieser schönen Jahreszeit haben die Amish Besucher aus anderen Landesteilen zu Gast, die mit ihren Campingwagen und Zelten das Amish Village lebendig machen.
An einem der nächsten Tage fahren wir über die imposante Ringling Bridge vorbei am Bird Key Park zum St. Armands Circle, einem turbulenten Kreisverkehr mit Geschäften, Restaurants und Galerien im Zentrum von Lido Key. Es ist d i e Flaniermeile für gut Betuchte, Urlauber und Einheimische. Hier trifft man sich. Hier steppt der Bär.
Egal mit wem wir ins Gespräch kommen, die Menschen sind positiv gestimmt, freundlich und hilfsbereit. Wir sind sozusagen auf der Schokoladenseite des Lebens angekommen.
Verstärkt wird dieser Eindruck von den üppigen Palmen, den Blumen, der subtropischen Natur und den eindrucksvollen (und sicher wahnsinnig teuren) Villen, Wassergrundstücken, Wohnanlagen, Hotels und Residenzen jeder Art. Auf unserem Weg zu den zauberhaften Stränden säumen sie Strassen und Wege.
Ein Strand ist herrlicher als der andere. Die Auswahl fällt uns schwer zwischen Lido Beach, Longboat Beach und Siesta Beach. Das alles bei 77-84 Grad Fahrenheit (25 bis 29 Grad Celsius). Es genügt zur Beschreibung ein einziges Wort:
P a r a d i e s
Wie kurz jedoch der Weg vom Paradies ins Gefängnis sein kann, wird durch nachstehendes Schild klar. Direkt und deutlich: 500 Dollar Geldstrafe und 60 Tage „in jail“. Bei Betreten der Dünen. 😊
Andere schöne Strände wie Venice Beach können wir aus Zeitgründen gar nicht mehr besuchen. Denn gibt so viel zu sehen.
A c h t u n g ⤵
Fortsetzung in Teil 2 –
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