Fort Lauderdale USA (7)

Fort Lauderdale – die Wohlhabende

Übernachtung im Hotel Courtyard Mariott – schönes Design, zu fettiges Frühstück. 🙂

Miami ist die Wilde, Aufregende – Fort Lauderdale die Reiche, Elegante. Sie wird auch das „Venedig Amerikas“ genannt. http://www.floridasunmagazine.com/artikel/reisen/14/fort-lauderdale-venedig-auf-amerikanisch/leben-gesellschaft/print.html

Bei der Rundfahrt durch die Stadt und am Strand  lassen wir uns vom Flair dieser Stadt beeindrucken. Menschen in Sonntagsstimmung, der herrliche Strand, Palmen, spektakuläre Gebäude – und schönes Wetter. Dennoch ist noch ein Highlight möglich: Berittene Polizei am Strand. Sehr fotogen. Sie behält hier den Überblick, damit nichts aus dem Ruder läuft.

Gegen Abend treten wir die Rückfahrt durch die Everglades an. Eine weitere Woche in Sarasota und Umgebung liegt vor uns.

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Miami Beach und Ocean Drive USA (6)

Ade Karibik, hello Miami!

Das Schiff verlassen wir in Fort Lauderdale mit etwas Wehmut. Hätten es noch eine Weile ausgehalten. Und schon stehen unsere beiden Gastgeber mit dem Auto vor uns. Wir sprudeln all unsere schönen Eindrücke heraus. Die beiden freuen sich, daß wir eine gute Zeit hatten. 

Dann geht es direkt weiter nach Miami. Dank Annett und Aarons Ortskenntnissen sind wir nach abenteuerlicher Parkplatzsuche bald am legendären Ocean Drive. Unvermittelt fühle ich mich wie an einem Filmset. „Verrückte“ Typen, teure Autos, riesige Eisbecher, exklusive Geschäfte, Frauen, die modisch alles geben. Dejavue –  alles schon mal gesehen?Hollywood!

Vor einem Restaurant am Ocean Drive sind vier Plätze frei. Von hier aus beobachten wir staunend das laute Getümmel und essen ein Riesengericht. „Guck mal hier“, Guck mal da“. Autos mit riesigen Monitoren werben für Shows und Partys. Meine Nichte erzählt, daß manch einer hier einen Maserati, Stingray oder Mustang für eine Stunde ausleiht, um einmal auf dem Ocean Drive damit gesehen zu werden.

Dann stürzen wir uns höchstselbst ins Gewimmel. Junges Volk in Partylaune, Paradiesvögel, Junggebliebene, Touristen (fallen sofort auf), „Musik“, Autogedröhne und und und. Wir sehen zu, daß wir uns nicht verlieren.

Mode ausser Rand und Band: Wenn nicht chic und teuer, dann eben ausgefallen oder gar geschmacklos. Schöne und Reiche – und die es werden wollen. Und die Zuschauer. Ein grellbunter Mix! Dazwischen ab und zu der Duft von Marihuana.

Ein Typ wie ein Schrank spricht uns an. Wir wollen ihn bewusst nicht verstehen und schütteln entschlossen den Kopf.

An einem Restaurant ein bunter Menschenauflauf. Travestieshow mit ohrenbetäubender Geräuschkulisse. Die Luft bebt. Vollständig verrückt. Lässt sich nicht beschreiben. Really crazy. 

Wir gehen über die Strasse zum legendären Miami Beach. Richtig etwas fürs Auge. Wir genießen die Augenblicke und Eindrücke. Sind überwältigt. Am Himmel elf Kleinflugzeuge mit Werbebannern. Ein Wetterchen zieht herauf. Wir suchen in einer eleganten Boutique Schutz vor dem kurzen Platzregen.

Erschöpft und glücklich fahren wir weiter nach Fort Lauderdale zur Übernachtung. Morgen wollen wir dann diese Stadt genauer ansehen.

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Cayman Islands und Cozumel/Yukatan – Reise (4)

„Naturally shaded beach“ – was das in den Tropen bedeuten kann

Kuba liegt jetzt hinter uns. Am nächsten Morgen hat sich ein riesiges Kreuzfahrtschiff neben unserem Balkon „aufgebaut“. What a morning!

Für den Landgang auf Grand Cayman habe ich am Vorabend einen Getaway – sprich Ausflug – zum Tiki Beach Club gebucht: Strandaufenthalt am Rande des berühmten Strandes Seven Mile Beach – Fahrt mit Kleinbus, „naturally shaded beach garden“ (klang gut), Sonnenliege und Getränke.

Ich schließe mich Nancy an, einer Amerikanerin aus Oregon. Sie ist heute auch allein unterwegs. Im Kleinbus geht es bei Linksverkehr durch die Hauptstadt des britischen Überseegebietes. George Town ist bei uns hauptsächlich als fünftgrößter Bankplatz der Welt bekannt. Dennoch eine liebenswürdige und ansehnliche Stadt.

Mit etwas Glück ergattern wir die letzten zwei Liegen „under naturally shadow“. Vermutlich sind es Mangroven, die uns Schatten spenden. Darin schwarze Vögel; Hühner laufen im Sand herum. Nancy geht ins Wasser zum Schnorcheln, ich bade im flachen Wasser. Es gibt soviel zu sehen und zu spüren. Die karibische Wasserfarbe finde ich betörend schön.

Als ich von einem Fotospaziergang zurückkomme, herrscht bei den Sonnenliegen Anspannung. Die Blicke der Urlauber sind auf unverhofft Anwesende gerichtet. Nun sehe ich sie auch: mehrere Leguane. Da keine besondere Aufregung herrscht, gelingt es mir, gelassen zu beiben. Ich frage Nancy: tun die uns was? – sie: Keine Ahnung. Aha. Ich mache es mir wieder auf der Liege gemütlich. Lasse die Blicke zum Wasser schweifen. Dann nach oben. Was ich dort erblickte, ist dann doch zu viel. Seht/Sehen Sie bitte selbst. Direkt über meinem Kopf. Nach kurzer Schreckstarre beschließe ich mehr oder weniger „cool“, jetzt meinen Getränkebon an der Bar einzulösen. Nancy schliesst sich aus Solidarität an.

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Pünktlich zum Kaffe sind wir auf dem Schiff zurück. Abends wieder feines Essen. Später entscheiden wir uns für ein  klassisches Konzert. Fünf junge Kammermusiker aus aller Welt bieten südamerikanische Musik dar. Sehr spannend. Sie spielen virtuos und trefflich. Die Stücke klingen temperamentvoll, melancholisch, sprunghaft, dissonant – eine atemberaubende Mischung aus Weltuntergang, Lebensfreude, Kargheit und Tango. Ein besonderes Erlebnis abseits von Europa und seinen musikalischen Gepflogenheiten.

Am späten Vormittag des nächsten Tages erreichen wir die mexikanische Küste – die der Halbinsel Yukatan vorgelagerte Insel Cozumel. Jean-Jacques Cousteau machte ihre guten Tauchmöglichkeiten bekannt. Wir gehen von Bord und sehen uns die lebhafte Touristenmeile an. Herrliche Anblicke überall. Die Bilder sprechen für sich.

Am Abend auf dem Schiff führt eine mexikanische Folkloregruppe Tänze zu rasanter Musik vor.

Es folgt ein Ruhetag, an dem wir die Strecke von Mexiko nach Key West zurücklegen. Er vergeht mit Bordvergnügungen und dem zweiten Galadinner. Wir buchen eine Stadtrundfahrt „mit Aussteigen“ für Key West und sehen der erneuten Einreisekontrolle in die USA morgen um 7.30 auf dem Unterdeck entgegen. Pass, Zollformular etc.

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Was liegt in Florida näher als die Karibik – USA (3)

Eine Kreuzfahrt war nicht unser Traum

aber, wenn schon Florida, dann gehört Karibik eben dazu. So finden wir uns nach der „Embarkation“ am Terminal 26 auf einem Luxus-Schiff „der Holland America Line wieder. Gerade wie für unseren Geschmack gemacht: nicht zu groß, recht elegant, vorzugsweise ältere „Semester“ an Bord. Darauf abgestimmt sind Design, Essen und kulturelle Angebote. Auf geht es zur siebentägigen Rundfahrt über Half Moon Island (Bahamas), Cayman Islands (brit.), Cozumel/Yukatan (Mexiko) und Key West zurück nach Fort Lauderdale.

Sobald wir das Schiff betreten, strömt eine Fülle von Eindrücken auf uns ein: Großartig der Blick von der Balkonkabine und die Ausfahrt aus Fort Lauderdale. Immer weiter entfernen wir uns von der südlichen Atlantiküste Floridas und fahren hinaus aufs Meer. Ein wenig Aufregung: was mag uns erwarten. Unverhofft und mit Wucht zieht uns das nie zuvor gesehene Atlantikblau in seinen Bann und lässt uns nicht mehr los.

Nachdem wir unsere Kabine belegt haben,  gehen wir Kaffee trinken und kommen am Kuchen nicht vorbei. Sitzen glücklich und neugierig gegen 15 Uhr fast allein am Panoramafenster und lassen es uns gut gehen. –  Wie aus dem Nichts ertönt sieben Mal die Schiffssirene. Oh, my! Whats that? Dann das ganze nochmal. Als die Sirenen sich zum dritten Mal vernehmen lassen, schwant mir, dass in den Papieren von einer Rettungsübung am ersten Tag die Rede war.

An den Treppen stehen die Crewmitglieder und weisen uns anhand unserer Bordkarte den Weg zum Sammelpunkt. Als alle unten sind (elektronisch kontrolliert), erhalten wir ernst-freundliche Instruktionen durch einen Officer für den hoffentlich nicht eintretenden Ernstfall. Dicht gedrängt unter den Rettungsbooten stehend begreifen wir, dass wir jetzt auf hoher (tiefer) See sind. Die Übung hat uns Vertrauen eingeflößt.

Abends im Restaurant lernen wir unsere Tischnachbarn Meggy und Roger aus Texas kennen. Sympathische Leute, die uns unter ihre Fittiche nehmen und Tipps für Schiff und Ausflüge geben. Sie sind alte Kreuzfahrt-Hasen. Und sie waren drei Jahre beruflich in Deutschland. Uns geht der Gesprächsstoff auch deshalb nicht aus. Zum zweiten Galadinner wird Roger übrigens in einem Aufsehen erregenden Highländer Kilt erscheinen. Er ist in Texas Mitglied eines Highländer Klubs.

Den Abend lassen wir mit einem Spaziergang an Deck ausklingen und erwarten mit Spannung den nächsten Morgen. Den ersten Landgang.

Kaum aus dem Schlaf erwacht zieht es mich auf den Balkon. Friedlich und schön liegt eine kleine Insel vor uns im Wasser. Die erste Seereise im Leben lässt sich nicht lumpen.

Nach dem Frühstück geht es mit Tenderbooten zur Insel Sie heißt Half Moon Island (Bahamas) und ist Eigentum der Kreuzfahrtgesellschaft.

Das Wetter meint es ausnehmend gut mit uns – keine einzige Wolke am Himmel. Ein herrlicher Strandtag nimmt seinen Lauf. Wir genießen das kristallklare Wasser von unbeschreiblicher Farbe und den Strand aus Sand wie aus der Eieruhr. Um uns herum pure Lebensfreude. An einer Treppe hängt ein Schild:
„I wish, I could stay here forever“  

Hierbleiben geht natürlich nicht. Ein wenig wehmütig verabschieden wir uns von diesem traumschönen Eiland. An Bord warten das Essen und ein stimmungsvoller Abend auf Deck.

Der nächste Tag ist ein Seetag. Der Pool lockt – natürlich ist er rappelvoll. Genießen, Gucken, Ausruhen, spannender Vortrag des Kapitäns über das riesige Schiff.

Dann taucht Steuerbord Kuba auf!

Majestätisch präsentiert sich uns die größte Insel der Karibik über 800 Meilen den ganzen Tag und die halbe Nacht lang. Sie liegt einfach da und lässt Staunen, Neugier und historische Erinnerungen aufkommen. Und gute Wünsche für die Zukunft.

Mit dem ersten Galadinner und einer unglaublich guten Show im Mainstage Theater geht der Abend weiter. Wer glaubt, Roger hätte einen Frack an, der irrt. Es ist ein T-Shirt.

Was die frischen jungen Leute auf der Bühne im Mainstage darbieten, ist erste Sahne. Hätte ich nicht auf einem Kreuzfahrtschiff erwartet. Kraft, musikalischer Ohrenschmaus und ideenreiches Licht- und Bühnendesign. Ohne zu übertreiben: Es hatte einen Hauch von Las Vegas. Dort waren wir zwar nicht, aber auf Blueray gesehen 🙂

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Unterwegs in Sarasota – USA (2)

Ringling, Farmermarkt, Mote Marine Aquarium

Schon zu Hause in Berlin bekamen wir von unseren Nachbarn einen heißen Tipp. „Ihr müsst auf jeden Fall zu John Ringling’s Sommerhaus.“ (Ca’de’Zan genannt).

In Wirklichkeit handelt es sich bei dieser Sommerresidenz um einen ganzen Komplex sehenswerter Gebäude und Anlagen, die auf den berühmten Zirkusdirektor zurückgehen. http://www.spiegel.de/einestages/zirkus-a-948346.html


Als Vierjähriger begann „The little John“ – mit seinem Pony und einer geliehenen Ziege – Zirkus zu spielen. Vierzig Jahre später stand er einem riesigen Zirkusimperium vor.

„Aus der Ein-Cent-Show der kleinen Ringling-Bande war ein Millionen-Unternehmen herangewachsen, das im New Yorker Madison Square Garden die „Größte Show der Welt“ präsentierte. John Ringlings Erfolgsgeschichte wurde die Verwirklichung des amerikanischen Traums.“ Spiegel s. Link oben

Wir besuchen also am Ufer des Golf von Mexiko das „Sommerhäuschen“ im Stil eines Venezianischen Palastes mit original erhaltener Einrichtung, den riesigen Park und das Ringling Museum of Art. Und wir kommen aus dem Stauen nicht heraus. Da haben wir es wieder: Alles groß!

Das Museum of Arts, mit dem John Ringling seiner Sammelleidenschaft und seinem Gespür für Geldanlagen frönte – ist nicht minder imposant und großartig als der Palast. Es beherbergt Unmengen an Originalgemälden berühmter Maler und viele andere interessante Kunstgegenstände.

Am Samstag besuchen wir zusammen mit unseren Gastgebern den wöchentlichen Farmermarkt in Dowtown Sarasota. Buntes Treiben, von allem etwas – frisches Obst und Gemüse, Blumen, Kräuter, knuspriges (deutsches) Brot, Käse, Handwerk, Kunsthandwerk, Autos, Galerien und vor allem – interessante Menschen und Straßenmusik. American flair bei allerschönstem Wetter.

Vom Farmermarkt geht es weiter über die große Brücke – Ringling Causeway – zum Mote Marine Laboratory – einem renommierten Forschungsinstitut für Meeresbiologie, das sich mit dem Golf von Mexiko befasst. Dort arbeitet Aaron als Techniker.

Das Mote besitzt „nebenbei“ ein gutes Aquarium, das nicht auf besondere Effekte, sondern auf fesselnde Wissensvermittlung abzielt. Hier kann man u.a. karibische Fische, Meeresschildkröten, Korallen, Delphine, Rochen und Manatees bewundern. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir sind eingetaucht in eine Faszination von Tieren, Farben, Fakten und Eindrücken aus der Unterwasserwelt.

Durch Klimaanlagen und Anstrengungen haben wir uns eine kleine Erkältung zugezogen. In den nächsten Tagen beschränken wir uns auf kleinere Unternehmungen wie Einkaufen, Spazierfahrten, Hund der Gastgeber ausführen, Postkarten und Briefmarken besorgen (was nicht so einfach war), ein paar Strandbesuche, einen lauen Sommerabend am wunderschönen Hafen – und sammeln Kraft für weitere Erlebnisse… bald sogar in der Karibik.

Wir haben vor, die Gelegenheit, in Florida zu sein, für eine Kreuzfahrt in die Karibik zu nutzen. Es wird vom Port Everglade in Fort Lauderdale an der Atlantikküste losgehen. Annett und Aaron werden uns dorthin bringen.

Mit dem Auto geht es am Samstag früh ab gen Süden. Hinter Naples verlassen wir die Golfküste, um auf der Alligator Allee die berühmten Everglades zu durchqueren. Die riesige Sumpflandschaft im südlichen Florida. Kein Gärtner beschneidet hier Palmen oder Mangroven. Alligatoren, Schlangen, Ibisse, Kormorane sind vollkommen ungestört. Unberührte Natur soweit das Auge reicht. Wir sind eine zeitlang weit weg von der Zivilisation. Die Strecke ist gut eingezäunt, damit weder Tiere noch Menschen zu Schaden kommen. Es gibt keinen Handyempfang, keinen Strom und nur einen einzigen Rastplatz. Eine Autopanne wünscht sich hier niemand. (Dennoch müssen Autofahrer nicht fürchten, keine Hilfe zu bekommen. Wer länger irgendwo steht, wird von einem System aus der Luft erkannt.)

Natürlich nutzen wir die Chance, auf dem von den Miccosukee Indianern betriebenen Rastplatz anzuhalten. Die Wirren der Geschichte haben es mit sich gebracht, dass die Miccosukee heute dem Stamm der Seminolen angehören. Dort sehen wir an einem Teich den ersten Alligator auf unserer Reise.

Nach insgesamt um die 100 Meilen abseits der Zivilisation erweist sich der Kontrast danach als um so größer. Es folgt eine aufregende Fahrt über die wild verschlungenen und stark befahrenen Highways im Großraum Miami. Svend ist froh, dass er hier nicht am Steuer sitzen muss.

Bald kommt „unser“ Schiff in Sicht – es heisst „Eurodam“ und gehört der Holland America Line.

Wir bedanken uns bei unserem routinierten Chauffeur Aaron und unserer geduldigen Reiseführerin Annett uns sagen Bye-bye. Beide werden uns in einer Woche an dieser Stelle wieder in Empfang nehmen.

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