Was liegt in Florida näher als die Karibik – USA (3)

Eine Kreuzfahrt war nicht unser Traum

aber, wenn schon Florida, dann gehört Karibik eben dazu. So finden wir uns nach der „Embarkation“ am Terminal 26 auf einem Luxus-Schiff „der Holland America Line wieder. Gerade wie für unseren Geschmack gemacht: nicht zu groß, recht elegant, vorzugsweise ältere „Semester“ an Bord. Darauf abgestimmt sind Design, Essen und kulturelle Angebote. Auf geht es zur siebentägigen Rundfahrt über Half Moon Island (Bahamas), Cayman Islands (brit.), Cozumel/Yukatan (Mexiko) und Key West zurück nach Fort Lauderdale.

Sobald wir das Schiff betreten, strömt eine Fülle von Eindrücken auf uns ein: Großartig der Blick von der Balkonkabine und die Ausfahrt aus Fort Lauderdale. Immer weiter entfernen wir uns von der südlichen Atlantiküste Floridas und fahren hinaus aufs Meer. Ein wenig Aufregung: was mag uns erwarten. Unverhofft und mit Wucht zieht uns das nie zuvor gesehene Atlantikblau in seinen Bann und lässt uns nicht mehr los.

Nachdem wir unsere Kabine belegt haben,  gehen wir Kaffee trinken und kommen am Kuchen nicht vorbei. Sitzen glücklich und neugierig gegen 15 Uhr fast allein am Panoramafenster und lassen es uns gut gehen. –  Wie aus dem Nichts ertönt sieben Mal die Schiffssirene. Oh, my! Whats that? Dann das ganze nochmal. Als die Sirenen sich zum dritten Mal vernehmen lassen, schwant mir, dass in den Papieren von einer Rettungsübung am ersten Tag die Rede war.

An den Treppen stehen die Crewmitglieder und weisen uns anhand unserer Bordkarte den Weg zum Sammelpunkt. Als alle unten sind (elektronisch kontrolliert), erhalten wir ernst-freundliche Instruktionen durch einen Officer für den hoffentlich nicht eintretenden Ernstfall. Dicht gedrängt unter den Rettungsbooten stehend begreifen wir, dass wir jetzt auf hoher (tiefer) See sind. Die Übung hat uns Vertrauen eingeflößt.

Abends im Restaurant lernen wir unsere Tischnachbarn Meggy und Roger aus Texas kennen. Sympathische Leute, die uns unter ihre Fittiche nehmen und Tipps für Schiff und Ausflüge geben. Sie sind alte Kreuzfahrt-Hasen. Und sie waren drei Jahre beruflich in Deutschland. Uns geht der Gesprächsstoff auch deshalb nicht aus. Zum zweiten Galadinner wird Roger übrigens in einem Aufsehen erregenden Highländer Kilt erscheinen. Er ist in Texas Mitglied eines Highländer Klubs.

Den Abend lassen wir mit einem Spaziergang an Deck ausklingen und erwarten mit Spannung den nächsten Morgen. Den ersten Landgang.

Kaum aus dem Schlaf erwacht zieht es mich auf den Balkon. Friedlich und schön liegt eine kleine Insel vor uns im Wasser. Die erste Seereise im Leben lässt sich nicht lumpen.

Nach dem Frühstück geht es mit Tenderbooten zur Insel Sie heißt Half Moon Island (Bahamas) und ist Eigentum der Kreuzfahrtgesellschaft.

Das Wetter meint es ausnehmend gut mit uns – keine einzige Wolke am Himmel. Ein herrlicher Strandtag nimmt seinen Lauf. Wir genießen das kristallklare Wasser von unbeschreiblicher Farbe und den Strand aus Sand wie aus der Eieruhr. Um uns herum pure Lebensfreude. An einer Treppe hängt ein Schild:
„I wish, I could stay here forever“  

Hierbleiben geht natürlich nicht. Ein wenig wehmütig verabschieden wir uns von diesem traumschönen Eiland. An Bord warten das Essen und ein stimmungsvoller Abend auf Deck.

Der nächste Tag ist ein Seetag. Der Pool lockt – natürlich ist er rappelvoll. Genießen, Gucken, Ausruhen, spannender Vortrag des Kapitäns über das riesige Schiff.

Dann taucht Steuerbord Kuba auf!

Majestätisch präsentiert sich uns die größte Insel der Karibik über 800 Meilen den ganzen Tag und die halbe Nacht lang. Sie liegt einfach da und lässt Staunen, Neugier und historische Erinnerungen aufkommen. Und gute Wünsche für die Zukunft.

Mit dem ersten Galadinner und einer unglaublich guten Show im Mainstage Theater geht der Abend weiter. Wer glaubt, Roger hätte einen Frack an, der irrt. Es ist ein T-Shirt.

Was die frischen jungen Leute auf der Bühne im Mainstage darbieten, ist erste Sahne. Hätte ich nicht auf einem Kreuzfahrtschiff erwartet. Kraft, musikalischer Ohrenschmaus und ideenreiches Licht- und Bühnendesign. Ohne zu übertreiben: Es hatte einen Hauch von Las Vegas. Dort waren wir zwar nicht, aber auf Blueray gesehen 🙂

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